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-Geboren 1994 in Trier


Studiumserfahrung
- 2010- 2013: Autodidakt an der Gitarre 
- 2013-2015:  Gitarrenunterricht bei Thomas Nordhausen und Frank Haunschildt
2015- 2018: Studium Jazzgitarre in Maastricht/Mannheim/Arnheim-Formannoy,Kuruc,Sichmann
- 2018- 2022: Studium Psychologie 

Praxiserfahrung: 

-seit 2013 : u.a Domsingschule Aachen, Music-academy, Privatschüler , Play the Guitar)
-Absolvierte Workshops rund ums Thema Unterrichten ( Körperhaltung, Unterrichtstechniken, Advanced Jazz Harmony)

Bands & More: 

-ca. 10 Jahre Banderfahrung und über 500 Konzerte mit: u.a. Pretending Gypsies,Sin Fronteras, Nic Knatterton, Manu Markus Quartett, Blue Monk,Zetkin
- beteiligt an Albenproduktionen ( u.a I-Finton, Steven- Hill, Nic Knatterton, Blue Monk..) 

Wie ist guter Unterricht aufgebaut ? 
 

 

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Die 10 goldenen Regeln von gutem Unterricht

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​1. Guter Unterricht muss die Grundbedürfnisse berücksichtigen

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Nach Deci und Ryan sind das z.b. Autonomie- und Kompetenzerleben. Durch die Anwendung der aktuellen Lernforschung kann ich das Kompetenzerleben der Schüler entscheidend beeinflussen.  Die Autonomie von Schülern zu berücksichtigen ist  dagegen eine kontinuierliche Herausforderung, an der viele scheitern.

Als Lehrer ist man verführt zu glauben, dass der Weg, den man selbst gegangen ist, der richtige Weg für seine Schüler wäre. Die Motive mögen sogar edel sein, man hat ja bereits einen effizienten Weg gefunden und möchte seinen Schülern natürlich ebenfalls einen schnellen Weg ermöglichen.

 

Hier ist allerdings der Grundfehler! Was der Schüler will und wie er es lernen will kann sehr vielfältig sein... Indem man als Lehrer seinen eigenen Weg auf den Schüler projiziert, verhindert man, dass dieser seinen eigenen Weg finden kann ! 

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2. Musikalisches Lernen ist Selbstfindung

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Es gibt gefühlt unendliche Varianten Musik zu spielen und zu empfinden. Die Art der Intonation, der Tonwahl des Rhythmus, der Instrumentierung usw. ist so variantenreich, dass ein Leben gar nicht ausreicht um alle Varianten auch nur zu kennen. U.a. deshalb bildet sich bei allen Musikern über kurz oder lang der eigene Stil heraus- ein eigenes Wertesystem über Musik. Dieser Prozess ist für Musik völlig unabdingbar und er beginnt letztlich schon in der ersten Stunde. Es gibt verschiedene Techniken um kreatives Arbeiten bzw. die eigene Stilfindung zu begünstigen, die ich daher von Beginn an im Unterricht einbringe.

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3.Lernen braucht eine Atmosphäre des Vertrauens

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Selbstfindung bedarf einer Atmosphäre des Vertrauens, da der Schüler sich sonst nicht den Prozess öffnen und hingeben kann. Abwertungen, moralische Verurteilung oder ein Runtermachen des Schülers, stehen dem völlig im Weg. Stattdessen bedarf es einer Interaktion auf derselben Stufe, die geprägt ist von gegenseitigen Respekt vor der Individualität des anderen.

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4.Lehren heißt: Motivieren die eigenen Ziele zu erreichen

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Wenn dann eigene Ziele gefunden wurden, dann gilt es diese zu erreichen. Auf dem Weg gerade zu großem Zielen kann es trotzdem immer zu Motivationseinbrüchen kommen- oft weil ein Schüler den Weg zur Zielerreichung noch nicht sieht. Hier ist meine Aufgabe als Lehrer den Schüler dazu anzuhalten weiter nach seinen eigenen Zielen zu streben, möglicherweise Zwischenziele zu finden und ihm den Weg zu seinen Zielen aufzuzeigen.

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5. Lehren ist Lernen ist Lehren

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Als Lehrer lerne ich stets auch von meinen Schülern. Denn die Individualität eines jeden bringt es mit sich, dass er seine völlig eigene Perspektive hat und Dinge daher möglicherweise aus einer Perspektive betrachtet, die für mich völlig neu ist. Ich sehe es als meine Aufgabe als Lehrer an, diese Perspektive wert zu schätzen und mich ebenfalls zu öffnen um gegebenenfalls von ihr zu lernen.

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6. Jeder kann alles lernen - man muss nur „ richtig“ lernen

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​Laut der aktuellen Forschung findet Lernen vor allem im Gehirn statt - spezifischer im „ Arbeitsgedächtnis“. Dort werden Informationen mit dem bestehenden Wissen in Verbindung gesetzt und gelangen dadurch ins Langzeitgedächtnis.

 

Viele werden die „ Chunk- Theorie“ kennen, nach der man nur 5-7 Informationen gleichzeitig betrachtet kann. Weiterführende Erkenntnisse die es zu berücksichtigen gilt sind u.a. die des sog. „germane load“. Wenn eine Information verarbeitet wird, dann muss das Arbeitsgedächtnis genug Kapazitäten zur Interpretation frei haben.

 

Das ist nicht möglich, wenn eine Information hoch komplex dargeboten wird. Eine Aufgabe des Lehrers ist es also Informationen didaktisch gut auf zu bereiten und an das Level des Schülers anzupassen.

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7. Lernen braucht ein gutes Mindset

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„ Ich kann alles lernen was ich wirklich will“ . Das ist das Mindset, dass eine lebenslange musikalische Reise ermöglicht. Stattdessen höre ich aber oft: „ Ich glaube ich kann nicht singen , oder ich werde das oder jenes nie können“. Solche negativen Glaubenssätze sind absolut hinderlich für das Lernen. Einerseits wegen der Effekte der sogenannten „ Self-fulfilling-Prophecy“ und andererseits weil sich dadurch nicht in dem Maß angestrengt wird, wie man es könnte.

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8. Lernen ist ganzheitlich

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Musik besteht aus vielen Komponenten: u.a Gehör, Hand- Augen-Koordination,iIntellektuellem Wissen, Musikgefühl und daher muss guter Unterricht diese Komponenten komplett berücksichtigen und beinhalten. Viele Musiker haben beispielsweise das intellektuelle Wissen gar nicht ausgereift oder sind zu verkopft. Beides sind Hindernisse für ein lebenslanges Lernen, da man irgendwann nicht mehr fortschreiten kann, wenn man nicht ganzheitlich gearbeitet hat.

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9. Lernen braucht Selbstwirksamkeit

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Für den Lernerfolg ist die eigene Selbstwirksamkeit ein zentrales Konstrukt. Sie entspringt nach Bandura aus erfolgreichen Lernerfahrungen. Ob eine Erfahrung als erfolgreich empfunden wird ist beeinflussbar, beispielsweise indem man sich mit sich selbst über die Zeit vergleicht. Meine Aufgabe als Lehrer liegt hierbei im Aufdecken von destruktiven Bewertungstendenzen und in der Förderung einer hohen Selbstwirksamkeit.

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10.Lernen findet in der Zone der nächsten Entwicklung statt

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Nach Vygotsky lernen wir, wenn wir versuchen uns in einem Fähigkeitsbereich, den wir noch nicht beherrschen zu „bewegen“. Das Verlassen der Komfortzone ist ein gängiger Begriff für diesen Vorgang. Menschen haben normalerweise eine Tendenz, dieses Verlassen zu meiden. Dies kann unterschiedliche Gründe haben: der Wunsch Misserfolg zu vermeiden uvm.

Diese Vermeidungstendenz ist allerdings kontraproduktiv, denn sie verhindert Lernen. Nur das Verlassen der Komfortzone und das sich Begeben in die „Zone der nächsten Entwicklung“ ermöglicht Lernen. Als Lehrer ist es meine Aufgabe den Schüler dazu zu animieren, ihn bei der Auslotung seiner Kompetenzen zu begleiten und gleichzeitig darauf zu achten, dass keine Selbstwirksamkeitseinschränkende Überforderung eintritt.

 

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Quellen: 

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Deci& Ryan:

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https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungstheorie

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Cognitive Load Theorie:

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https://de.wikipedia.org/wiki/Cognitive_Load_Theory

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Bandura: 

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https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwirksamkeitserwartung

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Vygotsky:

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https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturhistorische_Schule#Zone_der_n%C3%A4chsten_Entwicklung


 


 


 

 


 


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